Termine und Reservierungen

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Strahlender Untergang

Von Christoph Ransmayr

 

Regie | Alexandra Wilke

Schauspiel | Markus Westphal – Praxenknecht

Soundperformance | Manuel Oberkalmsteiner

Kamera & Video | Martin Demetz

Malerei | Sabine Auer

 

24.09.22 Kunsthalle West - Lana

29.09.22 Atelier Sabina Auer - Verdins

30.09.22 Bürgersaal - Prissian

09.11.22 Kunsthaus - Meran

10.11.22 Haus der Jugend - Bozen

19.11.22 Point - Neumarkt

 

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Wir schreiben das Jahr 2022. Eine Gruppierung, die sich selbst “Die neue Wissenschaft” nennt, hat in Zusammenarbeit mit den Weltregierungen den bereits in Ausführung befindlichen Plan zur organisierten Auslöschung der Menschheit entwickelt. 

Diese von den Vertretern der neuen Wissenschaft propagierte Antizipation des Unausweichlichen, die laut Projektvorschrift in vollkommener Isolation stattzufinden hat, dient dem Zweck der individuellen Selbsterkenntnis, frei von jeder Ablenkung, im und durch den Untergang. 

“Denn wenn dies, das letzte und einzige wäre, das der Verschwindende weiß, hätte die neue Wissenschaft, das Ziel ihrer Anstrengungen schon erreicht: Ich bin es, ich, der da untergeht.”

Deshalb wurden und werden, im Gebiet der Sahara, gigantische Terrarien angelegt. Geometrische Ebenen aus Steinen und Sand, durch vier Meter hohe Aluminiumwände von der restlichen Wüste abgeschlossen. Völlig leer, frei von Tieren, Wasser und Bewuchs. “Das vorweggenommene Bild der Zukunft.”

Auf jahrmarktähnlichen Veranstaltungen, werben die Stimmführer der neuen Wissenschaft um Freiwillige, Lebensmüde, ganz gewöhnliche Menschen, die zum Wunschdatum mittels eines Hubschraubers im Zentrum des Terrariums ausgesetzt, bei 50° Celsius und 10% Luftfeuchtigkeit, ohne Bedauern und Zögern, ihrem raschen Untergang entgegenwandeln.

“Zwei Tage hat es geheißen, allerhöchstens ein paar Stunden mehr, bis zum hyperosolaren Koma. Und dann, Halluzinationen, Bewusstlosigkeit, Schmerzfreiheit, Herzstillstand, Denkstopp, aus. So einfach ist das.”